Donnerstag, 28.03.2024 11:57 Uhr

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert Stuttgart, 25.11.2020, 21:57 Uhr
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Demonstration gegen Gewalt an Frauen
Demonstration gegen Gewalt an Frauen  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Etwa jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. Heute (25.11.2020), am “internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, fanden darum weltweit Aktionen statt. Unter anderem fanden auch in Stuttgart zwei Veranstaltungen statt.

Das Frauenkollektiv Stuttgart hielt seine Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz ab. Das Aktionsbündnis 8. März hielt seine Veranstaltung in Stuttgart Bad Cannstatt ab. Seit Corona befindet sich unsere Gesellschaft im Ausnahmezustand. Hierbei wälzt die Regierung die Organisation des Lebens unter Corona weitestgehend auf die Familie (und hier insbesondere auf die Frauen) ab. Was wäre gewesen, wenn die Frauen nicht mit Unterricht zu Hause (Homeschooling), Homeoffice, oder oft in den sogenannten "systemrelevanten Berufen" eingesprungen wären?

Häusliche Gewalt an Frauen bis hin zu Femiziden hat deutlich zugenommen. Für viele Frauen war und ist das Zuhause, wie offiziell während des Lockdowns propagiert, kein sicherer Rückzugsort. Hilfetelefone und Frauenhäuser verzeichneten deutlich mehr Anfragen. Doch nicht erst seit Corona ist Gewalt gegen Frauen alltäglich, wird als naturgegeben hingenommen und kommt in allen Schichten in unserer Gesellschaft vor. Auch am Arbeitsplatz sind Frauen immer wieder mit sexistischen Sprüchen aber auch übergriffigem Handeln konfrontiert.

Laut der Kriminalstatistischen Auswertung zur Partnerschaftsgewalt wurden 2019 in Deutschland 117 Frauen und 32 Männer Opfer von tödlicher Partnerschaftsgewalt. Insgesamt gab es in diesem Bereich mehr als 141.000 Opfer von vollendeten und versuchten Delikten – plus Dunkelziffer. Von den Betroffenen waren 81 Prozent Frauen und 19 Prozent Männer. Bei Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen in Partnerschaften sind die Opfer zu 98,1 Prozent weiblich. Bei Stalking, Bedrohung und Nötigung in der Partnerschaft sind es 89 Prozent.

Fazit: Nicht wegschauen. Hinschauen heißt das Motto. Wer den Verdacht hat, dass Frauen im privaten Umfeld Gewalt ausgesetzt sind, bitte die Frauen persönlich ansprechen. Auch wenn sie es verneinen, Hinweise auf Hilfe geben. Eigene Hilfe anbieten. Wenn die Frauen bereit sind, darüber zu reden, dokumentiert mit dem Handy/Foto Spuren der Gewalt am Körper. Das haben wir auch schon gemacht und es hat der betroffenen Frau geholfen. Also: Bitte nicht wegschauen, sonder hinschauen und dokumentieren. Danke

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